Projekt Energetische Sanierung

© Thorben Wengert / PIXELIO

Energieeffizienz und Klimaschutz sind Bestandteil unseres Konzepts. Um die Kirche ganzjährig nutzen zu können, war eine energetische Sanierung der sogenann- ten Winterkirche dringend erforderlich. Die Klimabilanz war katastrophal.
Bei der „Winterkirche“ handelt es sich um einen in den 1930er Jahren vom Kirchenschiff abgetrennten Seitenflügel unterhalb der Südempore. Dieser wurde zunächst mit Holz und Kohle geheizt und dazu ein Schornstein eingezogen. In den 1980er Jahren erfolgte die Umstellung auf Elektroheizung, indem vier kleine Wandheizkörper aufgehängt wurden. Es gab keinerlei Wärmedämmung. Die räumliche Situation zwang uns zu einer Beheizung weit über das Winterhalbjahr hinaus, wenn der Raum genutzt werden sollte. Selbst bei moderaten Wintertemperaturen wurde der Raum nicht ausreichend warm. Es zog durch die Risse und Spalten in den Holzdielen und in das seitliche unbeheizte Kirchenschiff. Üblicherweise mussten Zusatzheizkörper von den Gruppen mitgebracht werden. Gleichzeitig fiel auf, dass eine geregelte Belüftung nicht möglich war.
Ein zunächst eingeholtes Gutachten bestätigte alle unsere Befürchtungen, zeigte den Sanierungsbedarf auf und schlug Lösungen vor. Wiederum in enger Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden ging es im Sommer 2016 an die Arbeit. Beim Ausbau des Dielenbodens, der gerade mal 15 Jahre alt war, zeigte sich der Grund dafür, warum im Innenraum stets ein Feuchtegeruch wahrgenommen wurde. Teile des Holzbodens waren völlig durchnässt. Unter Leitung unseres Architekturbüros wurde durch Fachbetriebe der Fußboden völlig neu aufgebaut und isoliert, aber erst nachdem alle Versorgungsleitungen dort versteckt waren. Dazu gehörte auch die Wiederbelebung des alten Schornsteins, der jetzt die Wasser- und Heizungsrohre beherbergt. Anstelle einer Deckenisolierung erfolgte der Aufbau eines zweiten Fußbodens oberhalb; dort befindet sich jetzt die Galerie der Südempore. So konnte die historische Holzbalkendecke sichtbar bleiben. Auch an der Innenwand sind die Balken trotz Isolierung weiterhin sichtbar. Die Farbanstriche wurden an die der übrigen Kirche angeglichen und sind jetzt (wieder) in weißen, grauen und gelben Tönen gehalten. Optisch unverändert und damit ein ganz wichtiger Wiedererkennungseffekt ist der Altarbereich an der Südostecke. Aus der Winterkirche wurde ein Gemeinderaum, er verfügt jetzt über einen barrierefreien Zugang und eine geregelte Gasheizung.

Für diese Maßnahme gab es keine öffentliche Förderung. Wir danken besonders für die Unterstützung aus dem Klimaschutzfonds der EKBO und der Stiftung preußisches Kulturerbe, Bonn.